Neues System verbessert Reaktionszeit innerhalb der Alarmierung

Artikel vom 6. November 2020
ITK und Dienstleistungen

Die Düsseldorfer Flughafenfeuerwehr setzt seit Dezember 2019 GroupAlarm zur Primär- und Sekundäralarmierung ein. Das neue System aus webbasiertem Alarmserver und Digitalpager auf GSM-Basis garantiert eine durchgängige Verschlüsselung, Redundanzen in der Erreichbarkeit sowie sehr hohe Ausfallsicherheit durch Nutzung sämtlicher verfügbarer Mobilfunknetze.

Gemäß der internationalen Richtlinien muss binnen drei Minuten von den zwei Feuerwachen auf dem Flughafengelände jeder Punkt des Airports erreicht und mit Rettungs- und Löschmaßnahmen begonnen werden (Bild: Flughafen Düsseldorf).

»Safety first« lautet die wichtigste Regel im Luftverkehr. Auch am Boden, auf dem Flughafengelände, kommt die Sicherheit an erster Stelle und damit der Feuerwehr am Airport eine zentrale Rolle zu: Ohne eine einsatzbereite Feuerwehr startet und landet kein Flugzeug. Auch in der Notfallplanung des Düsseldorfer Airports hat die Flughafenfeuerwehr eine Schlüsselfunktion. Die Einheiten »Werkfeuerwehr«, »Brandschutzmanagement« sowie »Notfall- und Safetymanagement« sind eigenständige Abteilungen, die in einem Geschäftsbereich geführt werden.
Am Düsseldorfer Airport ist die Feuerwehr 24 Stunden am Tag im Dienst. Ihr Aufgabenbereich erstreckt sich vom Flugzeug- und Gebäudebrandschutz über technische Hilfeleistungen, Unterstützung bei Gefahrgutunfällen bis hin zum Rettungsdienst für den gesamten Airport-Bereich.

Zwei Feuerwachen auf dem Airport-Gelände
Um zu gewährleisten, dass die Feuerwehr gemäß den internationalen Richtlinien (ICAO) jeden Punkt des Bahnsystems innerhalb von höchstens drei Minuten erreichen kann, verfügt der Düsseldorfer Flughafen über zwei Feuerwachen. Diese sind neben anderen Fahrzeugen mit den dazu vorgeschriebenen Großlöschfahrzeugen ausgerüstet. In der Feuerwache Süd, östlich des Terminals, und in der Feuerwache Nord, an der Rollfeldringstraße zwischen Tor 18 und der Wetterwarte, sind die Feuerwehrmänner rund um die Uhr einsatzbereit. Insgesamt 192 Beschäftigte sind bei der Flughafenfeuerwehr tätig. Die tägliche Wachstärke beträgt mindestens 37 Personen.

Das Herz der Flughafenfeuerwehr ist die Sicherheitszentrale inklusive der Störungsstelle. Hier laufen alle Notrufe und Alarme ein, die auf dem Airport-Gelände zum Beispiel telefonisch über die SOS-Säulen im Terminal, die Brandmelder oder die Aufzüge gemeldet werden. Rund 28.000 Brandmelder sind in den Gebäuden auf dem Flughafengelände im Einsatz. Der Düsseldorfer Airport hat ein ausgefeiltes Alarm- und Informationsmanagementsystem eingerichtet. Läuft ein Alarm auf, löst er automatisch eine Vielzahl von Sicherheitsmaßnahmen wie Aufzugsteuerungen, Fluchttüren und Entrauchungsanlagen aus.

Die Primäralarmierung erfolgt per Alarmierungspager ERIC, die Sekundäralarmierung per Smartphone.

Einsatzbereitschaft in Sekundenschnelle
Maximal 60 Sekunden nach dem Auslösen eines Alarms, zum Beispiel bei einer angekündigten Notlandung, rückt das letzte Fahrzeug der Feuerwehr aus. Innerhalb von drei Minuten muss an jedem Punkt des Start-, Lande- und Rollbahnsystems mit den Lösch- und Rettungsarbeiten begonnen werden können. Für den Gebäudebrandschutz gelten maximal fünf Minuten.

Um eine so kurze Reaktionszeit dauerhaft zu gewährleisten, muss die Alarmierung der Einsatzkräfte perfekt funktionieren. Denn jede Sekunde zählt. Insbesondere technische Fehler bei der Alarmzustellung müssen hier nahezu auf null minimiert werden. Und genau hier sahen die Verantwortlichen der Flughafenfeuerwehr am Flughafen Düsseldorf Verbesserungspotenzial. Das bisher eingesetzte BOS-Alarmierungssystem ist zwar ausgereift und wird vielfach in Deutschland eingesetzt, arbeitete aber bei der Flughafenfeuerwehr nicht immer zuverlässig. Diese sollten durch ein neues Alarmierungssystem behoben und die Reaktionszeit damit noch weiter optimiert werden.

Im Rahmen einer umfangreichen Systemanalyse, bei der verschiedene vorhandene Technologien verglichen wurden, einer darauf folgenden Marktanalyse inklusive einer Kundenbefragung hinsichtlich weiterer am Markt verfügbarer Lösungen sowie einer Wirtschaftlichkeitsrechnung fiel die Entscheidung auf die webbasierte Alarmierungssoftware GroupAlarm.

»Ich bin seit vielen Jahren Mitglied bei der freiwilligen Feuerwehr in Ratingen. Dort nutzen wir den ERIC-Pager von Unitronic bereits sehr erfolgreich. Ich persönlich bin von dem Digitalpager richtig begeistert. Also nahm ich Kontakt zum Hersteller auf, der wiederum einen Kontakt zu cubos Internet in Aachen vermittelte. So kamen wir auf GroupAlarm«, erzählt Markus Feier, Brandoberingenieur Technik und Beschaffung und stellvertretender Leiter der Flughafenfeuerwehr.

»Wir waren uns schnell einig, dass GroupAlarm die Lösung für unsere aktuellen Probleme ist. Aufgrund der hohen Auslösegeschwindigkeit der Pager werden wir die Auslösequote weiter steigern und die Zahl der nicht zugestellten Alarme sowie der Hardwareausfälle durch qualitativ bessere Digitalmelder verringern«, so Markus Feier weiter. »Es waren viele Punkte, die für GroupAlarm sprachen. Hier wären zum Beispiel die extrem hohe Auslösegenauigkeit des Systems, die Möglichkeit zur Nutzung verschiedener Alarmierungswege (SMS, Mail, Telefon, Pager) sowie die leichte (Fern-) Konfigurationsmöglichkeit per Web-Interface zu nennen. Egal, ob per Browser am PC oder Tablet oder per App über das Smartphone, die Konfiguration und Alarmauslösung funktioniert immer und überall, egal, wo man sich gerade befindet. Wir sind zudem von der guten Haptik und Bedienbarkeit der ERIC-Digitalpager begeistert. Besonders charmant: Unitronic sitzt nur wenige Kilometer hier in Düsseldorf entfernt, was im Bedarfsfall kurze Reparatur- und Servicewege bedeutet.«

Dienstlich der Pager und in der Freizeit das Smartphone
Wie in vielen Leitstellen bildet auch bei der Flughafenfeuerwehr des Düsseldorfer Airports das Einsatzleitsystem Celios der CKS Systeme GmbH die zentrale Informations- und Kommunikationsplattform für Notrufabfragen,Einsatztaktiken und Disposition. Eingehende Notrufe werden dort verwaltet und die Alarmierungen per gesicherter Schnittstelle an das angebundene GroupAlarm übergeben. Alle im Dienst befindlichen Einsatzkräfte alarmiert die Software über den neuen Pager, den die Einsatzkräfte am Gürtel tragen. Reichen die Einsatzkräfte nicht aus, können die nicht im Dienst befindlichen Einsatzkräfte als Unterstützung über deren Smartphones benachrichtigt werden.
Die Alarmierung auf die neuen Pager erfolgt in der Regel bereits innerhalb weniger Sekunden, da diese permanent über eine virtuelle Standleitung auf Basis einer gesicherten IP-Verbindung mit GroupAlarm verbunden sind. Der Melder signalisiert seine Empfangsbereitschaft, sendet automatisch nach einer Alarmierung eine Empfangsbestätigung und kann eine Rückmeldung des Benutzers senden (Zwei-Wege-Paging). Durch das patentierte Protokoll und die virtuelle Standleitung ist auch bei einer hohen Netzauslastung, wie beispielsweise zu Spitzenzeiten am Flughafen, eine optimale Erreichbarkeit gewährleistet.

Das neue System aus webbasiertem Alarmserver und Digitalpager auf GSM-Basis garantiert eine durchgängige Verschlüsselung, Redundanzen in der Erreichbarkeit sowie sehr hohe Ausfallsicherheit durch Nutzung sämtlicher verfügbarer Mobilfunknetze. »Die private Alarmierung ist natürlich völlig freiwillig. Jeder Kollege kann entscheiden, ob er sich in seiner Freizeit bei GroupAlarm registriert. Die Alarmierung erfolgt dann wahlweise per SMS, automatischem Telefonanruf oder der GroupAlarm App«, betont Markus Feier.

 

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