Schutz, Komfort und Bewegungsfreiheit in einer anderen Dimension

Artikel vom 29. Juli 2025
Schutzkleidung

Bei der technischen Hilfeleistung benötigen Rettungskräfte leichte, atmungsaktive und wasserdichte Bekleidung, die vor den spezifischen Gefahren in diesem Einsatzbereich schützt. Christophe Didelot, Produkt Spezialist bei Gore, beschreibt im Interview die Gore-Tex Crosstech Pyrad Stretch Technologie, die die Schutzbekleidung für technische Rettungskräfte revolutioniert hat. Sie verbindet erstmals Schutz vor Flammen und Krankheitserregern im Blut mit mehr Komfort und Bewegungsfreiheit.

S-Gard Corsair mit der Gore-Tex Crosstech Pyrad Stretch Technologie im Einsatz (Bild: S-Gard).

Wenn Feuerwehren heute ausrücken, geht es nur noch selten um Brandbekämpfung. Wie sieht ihre Schutzbekleidung aus?

Die technische Hilfeleistung macht heute mehr als 80 % der Feuerwehreinsätze aus: Verkehrsunfälle, Überflutungen, Tierrettungen oder Unfälle in der Industrie gehören eher zum Alltag als Löscharbeiten. Ausgestattet sind die Feuerwehrkräfte aber häufig für den Umgang mit Flammen und Flüssigkeiten – mit stark isolierter, robuster Schutzbekleidung, die für technische Hilfsleistungen völlig überdimensioniert ist.

Christophe Didelot, Produkt Spezialist bei Gore, im Interview.

Sie schränkt die Rettungskräfte in ihrer Bewegungsfreiheit deutlich ein, ist schwer und wenig komfortabel. Genutzt werden auch leichte Rescue-Anzüge, die aber nicht vor allen Gefahren während eines Einsatzes schützen und bei kaltem, nassem oder sehr heißem Wetter schnell ein unangenehmes Tragegefühl verursachen können. Das heißt: Bis jetzt war der Schutz von Feuerwehrkräften bei der technischen Hilfeleistung also immer mit Kompromissen verbunden, die die anspruchsvolle Arbeit der Einsatzkräfte belasten oder gar gefährden.

Was wünschen sich die Rettungskräfte selbst von ihrer Bekleidung?

Wir haben viele befragt und sehr eindeutige Antworten erhalten: Schutz ist für sie unabdingbar, gleichzeitig steht auch der Tragekomfort ganz oben auf ihrer Wunschliste. Rettungseinsätze sind in der Regel ja nicht schnell erledigt, sondern ziehen sich in die Länge. Deshalb brauchen Einsatzkräfte Bekleidung, die sie vor Wind und Wetter schützt, bei Kälte und Nässe warm und trocken hält. Außerdem dürfen sie bei Sonne nicht überhitzen. Sie wünschen sich leichte Bekleidung, mit der sie sich in beengten Umgebungen gut bewegen können, die aber auch gleichzeitig umfangreichen Schutz bietet.

Inwiefern ist die Gore-Tex Crosstech Pyrad Stretch Technologie die Antwort darauf?

Unser Ziel war es, eine leichte Bekleidungslösung zu finden, die ein hohes Maß an Komfort und Bewegungsfreiheit bietet, ohne dass der Schutz vor den mit technischen Rettungseinsätzen verbundenen Gefahren beeinträchtigt wird. Deswegen haben wir vier unserer bewährten und weltweit führenden Technologien – und damit auch alle Anforderungen – in einem Material vereint, das genau auf den jeweiligen Einsatzzweck der technischen Rettung zugeschnitten ist: Die Gore-Tex Technologie ist seit mehr als 40 Jahren erfolgreich beim Schutz von Feuerwehrkräften auf der ganzen Welt. Sie macht das Material dauerhaft wasserdicht, winddicht und atmungsaktiv und bietet umfassenden Wetterschutz nach EN 343 Klasse 4.

Der Lagenaufbau des Technologiesystems von Gore-Tex (Bild: Gore).

Die Crosstech-Technologie schützt vor Alltagschemikalien wie Benzin, Batteriesäure und Hydraulikflüssigkeit sowie vor Viren und anderen Krankheitserregern, die durch Blut übertragen werden können. Sie ist nach ISO 16604, Prüfverfahren C getestet und bildet eine hochwirksame Barriere selbst bei starker Beanspruchung und nach etlichen Waschzyklen. Die Pyrad-Technologie ist ein leichtes und flexibles Material. Es hat unzählige kleine Punkte eines Graphitmaterials auf dem Oberstoff. Sie bilden eine Abschirmung, die bei plötzlicher Erhitzung wie eine Stichflamme explosionsartig zu einer stabilen lückenlosen festen Kohleschicht reagieren. Für den gewünschten Tragekomfort sorgt letztendlich die Stretch-Technologie, welche sich in alle vier Richtungen dehnen lässt. So können sich Einsatzkräfte auch in engen Räumen und ungewöhnlichen Situationen gut bewegen und arbeiten – im Prinzip so, wie sie es auch aus dem Sport gewohnt sind. Die Elastizität optimiert zudem die Passform. Das wiederum wirkt sich positiv auf die Atmungsaktivität aus. Die Feuchtigkeit kann nämlich effizienter nach außen entweichen, wenn das Material näher am Körper liegt.

Wie steht es um die Reinigung und Haltbarkeit der Gore-Tex Crosstech Pyrad Stretch Technologie?

Sie eignet sich für harte Einsätze sowie häufiges Dekontaminieren und GUV-Waschzyklen. Nähte und Material halten 50+ GUV-Wäschen aus, ohne an Qualität zu verlieren. Wie alle unsere Technologien behält sie auch die hohen Leistungsstandards über die gesamte Lebensdauer – auch der Flammschutz und Schutz vor Krankheitserregern lassen im Laufe der Zeit nicht nach. Für kleine Löcher oder Risse im Laminat ist außerdem ein selbstklebendes Repair-Kit erhältlich, mit dem diese schnell und einfach selbst repariert werden können. Auch wichtig zu erwähnen: Die überdurchschnittlich lange Lebensdauer der Technologie zahlt auch auf ihre Nachhaltigkeit ein. Da dadurch insgesamt weniger Neuanschaffungen nötig sind, verringert das die Umweltbelastung und verbessert den ökologischen Fußabdruck.

Die Sichtbarkeit der Rettungskräfte ist von großer Bedeutung. Wie kann Gore-Tex Crosstech Pyrad Stretch Bekleidung hier unterstützen?

Hochsichtbare Warnschutzkleidung (High Vis) ist bei technischer Hilfeleistung für die Sicherheit, schnelle Identifikation und effiziente Zusammenarbeit der Einsatzkräfte unerlässlich. Deswegen entspricht die Gore-Tex Crosstech Pyrad Stretch Bekleidung den Anforderungen von EN ISO 20471 für hochsichtbare Warnschutzkleidung für den professionellen Einsatz. Diese ist in High Vis Rot, Orange und Gelb erhältlich – das ist mit anderen flammbeständigen Materialien nicht über die gesamte Nutzungsdauer möglich. Rettungskräfte sind mit ihr also stets gut erkennbar – und zwar über die gesamte Produktlebensdauer.

Gore-Tex Crosstech Pyrad Stretch Technologie ist also ein Multitalent, wenn es um den Schutz technischer Rettungskräfte geht?

In der Tat! Schutzbekleidungen mit dieser Technologie sind viel dünner, leichter und bequemer als herkömmliche Feuerwehrbekleidung – und bieten dennoch verlässlichen Schutz vor Hitze, Flammen und gefährlichen Flüssigkeiten.

Wie kommt die Technologie bei den Rettungskräften an?

Ausgesprochen gut: Bei Praxistests fiel den Feuerwehrkräften vor allem das geringe Gewicht und die Bewegungsfreiheit der Bekleidung auf. Auf sie wirkte die neue Ausrüstung eher wie Bekleidung aus dem Bereich Sport und Freizeit. Bei Bewegungen fühlten sie sich nicht eingeschränkt, sondern eher so, als hätten sie erst ihre Unterziehkleidung an. Bei der Erprobung im Regen zeigten sich die Einsatzkräfte zudem erstaunt, wie leicht das Wasser von der Oberfläche abperlte und dass sie den ganzen Tag über trocken blieben. Die Feuerwehrkräfte, die an der Erprobung in einer Brandsituation teilnahmen, waren zudem überrascht von der Flammfestigkeit der leichten Bekleidung. Und sie zeigten sich begeistert über deren unkomplizierte Handhabe: Schutzanzüge mit der Gore-Tex Crosstech Pyrad Stretch Technologie lassen sich wie Regenbekleidung auf die Größe eines DIN4-Blatts zusammenfalten. Lagerung und Mitnahme im Einsatzfahrzeug sind also kein Problem.

Welche Hersteller haben ihre Technologie bereits in ihre Schutzbekleidung integriert?

Unsere langjährigen Bekleidungspartner S-Gard, Van Heurck und Viking haben bereits marktverfügbare Kollektionen mit der innovativen Technologie im Sortiment. Der Anbieter von Schutzbekleidungen MSA Bristol wird in Kürze eine weitere Kollektion auf den Markt bringen

Weitere Informationen gibt es unter www.goretexprofessional.com

Das Interview führte Stephanie Zilz, consene communications gmbh, 81671 München

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