Exakt auf den Bedarf zugeschnitten
Fahrzeugausrüstungen
Straßen sperren, Tonnagebeschränkungen, Durchfahrtshöhen und -breiten selbst in der Karte bearbeiten und die Navigation ohne zeitraubendes Eintippen der Adresse starten: Die Feuerwehr Wuppertal eine individuelle Lösung gefunden, die ihre speziellen Bedürfnisse voll berücksichtigt.
Die Feuerwehr muss nicht nur zuverlässig am richtigen Einsatzort ankommen, sondern das auch noch so schnell wie möglich. Die Navigationssoftware »MapTrip 112« ist speziell für die Bedürfnisse von Feuerwehren, Polizei und Rettungsdiensten entwickelt worden. Eine normale Navigation ist im BOS-Bereich nicht sinnvoll einsetzbar, denn Hindernisse wie Baustellen werden bei der Zielführung nicht berücksichtigt. Spätestens bei der Fahrt unter Blaulicht wird dies deutlich.
Früher erfolgte die Navigation bei der Feuerwehr Wuppertal mit Kartenausdrucken durch das Alarmfernschreiben. Die Feuerwehrleute navigierten mit Stadtplänen und mussten für die Einsätze zeitaufwändig die Stadtkarte an der Wand durchsuchen. Dies wurde Schritt für Schritt digitalisiert. 2015/2017 schrieb die Feuerwehr ihr Einsatzleitsystem neu aus. Weil sie daraufhin auf ein neues Einsatzleitsystem wechselte, wurde auch das Thema Navigation neu betrachtet. Bedingung war, die von der Firma HERE gekauften Straßenkarten mit der Lizenz zum Bearbeiten und Anpassen als Datenbasis zu integrieren. Das Unternehmen infoware GmbH aus Bonn überzeugte bei der Vergabe mit hoher Flexibilität, großem Funktionsumfang und einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis.
Anpassungen vornehmen und Sonderrechte abbilden
Gerade die individuelle Anpassung des routingfähigen Straßennetzes ist für die Feuerwehr essentiell. Sie muss bei einem Unfall auf Fahrradwege, Fußwege, in Fußgängerzonen und Waldwege navigiert werden können. Normale Navigationssysteme lassen dies aber nicht zu. Mit »MapTrip« kann zu jeder beliebigen Stelle geroutet werden. Um bei einem Unfall so nah wie möglich an die verletzte Person navigieren zu können, müssen die Einsatzkräfte die letzten 100 m manchmal mit dem Navigationssystem in der Hand zu Fuß zurücklegen. Bei einem normalen Navigationssystem müsste dafür in den Fußgängermodus umgeschaltet werden.
Kurzfristige Änderungen wie eine eingerichtete Höhenbegrenzung, die eine Unterführung nicht mehr befahrbar machen, lassen sich sofort einpflegen oder auch Neubaugebiete schon in der Entstehungsphase in das Straßennetz aufnehmen. Brücken oder Tunnel, die durch Sonderrechte trotz einer Tonnagebeschränkung von der Feuerwehr befahren werden dürfen, lassen sich im Vektormaterial bearbeiten. Straßen lassen sich sperren, um temporäre Blockaden zu berücksichtigen.
Optimierte Routen für Großfahrzeuge
Bei einem fahrzeugprofilabhängigen (Lkw/Pkw) Routing lassen sich ideale Strecken finden. Kleine, enge Straßen werden mit Löschfahrzeugen zum Beispiel erst auf den letzten 100 m befahren. Es wird zudem eine realistische Geschwindigkeit angegeben.
Ein normales Navigationssystem müsste zwischen den Benutzermodi Pkw und Lkw wechseln, woraus gravierende Probleme resultieren: Das System würde dann auch engere Straßen nutzen, die für ein Feuerwehrfahrzeug nicht ausgelegt sind. Eine Umschaltung von Pkw auf Fuß- oder Radweg würde eventuell über Fußgängerbrücken oder Treppen führen.
Haben große Anbieter neugebaute Straßen noch nicht in ihre Straßennetze aufgenommen, können gerade dort Unfälle passieren. Darauf muss die Feuerwehr vorbereitet sein. Kartenupdates erfolgten oft erst nach einem halben Jahr oder später. Die Feuerwehr Wuppertal ist dank der individuellen Anpassbarkeit der Navigation nicht mehr auf externe Updates angewiesen.
Automatisierte Einsatzadresse aus dem Leitsystem
Die Fahrzeuge empfangen vor dem Fahrtantritt eine genaue Einsatzadresse in Form einer Koordinate aus dem Einsatzleitsystem: Auf dem Bordcomputer erscheinen unter anderem die Art des Alarms, taktische Informationen sowie weitere nützliche Hinweise. Die Besatzungen klicken nur noch auf den Navigationsbutton – und »MapTrip« startet sofort. Die Einsatzadresse muss nicht mehr manuell eingetippt werden.
Positives Fazit der Anwender
Schlecht gewählte Routen, Zeitverzögerungen durch unbekannte Hindernisse oder fehlende Updates gehören der Vergangenheit an: »Dank der individuellen Anpassbarkeit des Kartenmaterials in der Software haben wir eine Navigation, die uns schnell und mit der optimalen Routenführung an den Einsatzort führt«, fassen Brandamtmann Dirk Schucka von der Wuppertaler Feuerwehr und Sandra Rickert vom Katasteramt zusammen.