Entwicklung einer digitalen Plattform für Rettungsflüge

Artikel vom 2. November 2023
ITK und Dienstleistungen

Wenn der Rettungshubschrauber losfliegt, müssen Drohnen frühzeitig ausweichen. In der Praxis gestaltet sich das mitunter schwierig. Die Helikopter sind nicht immer sichtbar, ihre Flugrouten unbekannt. Ein Sicherheitsproblem für beide Seiten. Um das Problem zu lösen, bauen Droniq, die gemeinnützige ADAC Luftrettung und rescuetrack bis zum nächsten Jahr die deutschlandweit erste digitale Plattform für die Sichtbarmachung von Rettungsflügen auf.

Der Startschuss für den Aufbau der digitalen Rettungsflugplattform ist Anfang Oktober erfolgt. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2024 geplant (Bild: Droniq).

»Wir erleben es immer wieder, dass sich private, kommerzielle oder behördlich genutzte Drohnen unbeabsichtigt unseren Rettungshubschraubern nähern«, erklärt Dr. Philip Edelmann, Pilot und Referent Stabsstelle Flugbetrieb bei der ADAC Luftrettung. »Umso mehr freuen wir uns darauf, diese Herausforderung mit unserer Plattform zu lösen.«

Die Basis der Plattform bildet das Verkehrsmanagementsystem (UTM) der Droniq. In diesem werden aktive Rettungsmissionen in Echtzeit angezeigt – inklusive des geplanten Routenabschnitts. Die Informationen hierfür werden von rescuetrack übermittelt. Das Unternehmen mit Sitz in Reutlingen ist der Branchenführer bei integrierten Lösungen für Rettungsdienste, Polizei und Feuerwehr. Zu den Hauptfunktionen, die täglich von über 2000 Kunden als Software as a Service genutzt werden, gehören unter anderem Fahrzeug-Hardware für den Austausch von Einsatzdaten, Statusübermittlung, Ortung, Navigation und Anbindung von Drittanwendungen.

Drohnenpiloten, die sich in dem geplanten Routenabschnitt mit ihrer Drohne befinden, werden über das Droniq-UTM frühzeitig gewarnt. Dadurch können sie rechtzeitig ausweichen oder zwischenlanden. Gleichzeitig wird um die geplante Route der Rettungshubschrauber im UTM ein virtueller Sicherheitskorridor eingerichtet und den Nutzern angezeigt. Diese können die geplante Rettungsroute bei ihren Flügen entsprechend berücksichtigen. Daneben können die Informationen zum Drohnenverkehr bei Bedarf über das UTM an rescuetrack weitergegeben und so den Rettungseinheiten bei Bedarf zur Verfügung gestellt werden.

»Mit dem aktuellen Vorhaben baut die DFS-Tochter Droniq ihre Position als führender Spezialist für die behördliche Drohnennutzung weiter aus«, sagt DFS-CEO Arndt Schoenemann. »Ferner markiert die Plattform für Droniq den noch fehlenden Baustein, um künftig wirklich alle Luftverkehrsteilnehmer im bodennahen Luftraum sichtbar zu machen.«

Über die Droniq GmbH

Die Droniq GmbH ist ein 2019 gegründetes Joint Venture der DFS Deutsche Flugsicherung (51% Anteil) und der Deutschen Telekom (49% Anteil). Das in Frankfurt am Main ansässige Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, den professionellen und sicheren Einsatz von Drohnen bei Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben sowie bei Unternehmen zu fördern.
Kern des Produktangebots von Droniq ist das Droniq Verkehrsmanagementsystem für Drohnen (UTM). Mit ihrer u. a. in Frankfurt und Mönchengladbach vertretenen Droniq Academy bietet das Unternehmen zudem die Möglichkeit, Schulungen und Prüfungen für Fernpiloten zu absolvieren. Zu den Kunden der Droniq zählen u.a. Bundes- und Landespolizeieinheiten sowie Feuerwehren, Rettungskräfte und Unternehmen aus den Bereichen Chemie, Logistik, Bau und Security.

Über die ADAC Luftrettung gGmbH

Mit mehr als 50 Rettungshubschraubern und 37 Stationen ist die gemeinnützige ADAC Luftrettung eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas mit bis heute mehr als 1,2 Millionen Einsätzen. Die ADAC Rettungshubschrauber gehören zum deutschen Rettungsdienstsystem, werden immer über die Notrufnummer 112 bei der Leitstelle angefordert und sind im Notfall für jeden Verunglückten oder Erkrankten zur Stelle. Die ADAC Luftrettung ist ein Tochterunternehmen der ADAC Stiftung.

Über die rescuetrack GmbH

Das Unternehmen zählt zu den Branchenführer bei integrierten Lösungen für Rettungsdienste, Polizei und Feuerwehr. Zu den Hauptfunktionen, die als Software as a Service genutzt werden, gehören: Fahrzeughardware für den Austausch von Einsatzdaten, Statusübermittlung, Ortung, Navigation und Anbindung von Drittanwendungen, mapbutler Geoinformationssystem mit Geodatenmanagement, Routingdienste / Berechnung von Ressourcen in der Nähe (Linien-, Blaulicht-, Großfahrzeuge), Klinik- und Abteilungsverfügbarkeit und vieles mehr. rescuetrack begleitet den gesamten Rettungseinsatz – von der Einsatzzentrale, der Polizeiwache, im Einsatzfahrzeug, Hubschrauber oder Boot bis zur Klinik.

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