Perspektivwechsel für Einsatzkräfte

Kuhn Fachmedien

Artikel vom 3. April 2024
Service- und Dienstleistungen

Ein innovativer Drohnenservice von Bosch Building Technologies steigert die Effizienz von Sicherheitseinsätzen und ermöglicht so die Informationsbeschaffung in Echtzeit.

Der Drohnenport steht vor Ort im Einsatzgebiet, bspw. bei der Feuerwehrleitstelle. Die Drohne ist in dem Port sicher verwahrt und innerhalb von 30 Sekunden flugbereit (Bild: Bosch).

In einer Welt, in der Sicherheit zu einer immer komplexeren Herausforderung wird, gewinnt die Fähigkeit, schnell und präzise Informationen zu erhalten, enorm an Bedeutung. Wenn sich ein potenzielles Sicherheitsrisiko abzeichnet, kann der entscheidende Moment oft von der Geschwindigkeit abhängen, mit der Informationen gesammelt und ausgewertet werden können. Was, wenn es eine Möglichkeit gäbe, einen Einsatzort aus der Vogelperspektive zu erkunden, bevor Rettungskräfte dort eintreffen? Polizei und Rettungsdienste setzen dafür jetzt an einigen wenigen Stellen VLOS-Drohnen ein, im Falle von Bränden, Vermisstensuchen oder großflächiger Koordination kommen auch Hubschrauber zum Einsatz, die allerdings frühestens 30 Minuten nach Alarmierung am Einsatzort ankommen und zudem sehr teuer sind: 60 Minuten Flugeinsatz kosten hier zwischen 1500 und 3600 Euro. Zudem ist die Zahl der verfügbaren Helikopter und Piloten eng begrenzt.

Ein innovativer Drohnenservice mit Anbindung an die vorhandene Sicherheitsinfrastruktur oder das eigene Leitstellensystem bietet Rettungskräften ein bisher unerreichtes Maß an Sicherheit und Kosteneffizienz für eine fundierte Situationsanalyse, Einsatzplanung und -durchführung. Zentraler Baustein des neuen Angebots von Bosch Building Technologies, das derzeit in den Markt eingeführt wird, ist der Flug aus dem Leitstand mit BVLOS (Beyond Visual Line of Sight). Ohne Sichtkontakt und die Notwendigkeit einer Fernbedienung wird die Drohne von dafür ausgebildeten Piloten direkt über den Computer gesteuert. Diese Methode vergrößert signifikant den potenziellen Aktionsradius der Drohne und ermöglicht eine Echtzeit-Erkundung, die einzig durch die Akkuladung des Fluggeräts limitiert ist.

Eine Stunde Drohnenflug spart im Vergleich zum Hubschraubereinsatz das bis zu mehr als Zehnfache der Kosten (Bild: Bosch).

Die Drohne ist mit einer Geschwindigkeit bis zu 150 km/h (eVTOL-Drohne) schnell vor Ort und übermittelt den Video-Live-Stream sicher verschlüsselt auf beliebige Endgeräte wie Smartphones. Die so verfügbaren Bilder stellen den gleichen Kenntnisstand bei Leitstelle und Einsatzteam bei gewohnter Alarmkette sicher. Die Drohne ist permanent auf Standby und kann in nur 30 Sekunden nach Alarmeingang abheben. Bei Naturkatastrophen, Bränden oder Unfällen bedeutet das nicht nur einen zeitlichen Vorsprung gegenüber Hubschrauberbesatzung oder Rettungskräfte, die zum Einsatzort eilen, auch Gefahrenstellen und Anfahrtswege können bei der Einsatzplanung klar identifiziert werden. Und deutlich günstiger wird es auch: Eine Stunde Drohnenflug berechnet Bosch Building Technologies mit ca. 300 Euro und spart damit im Vergleich zum Hubschraubereinsatz das bis zu mehr als Zehnfache der Kosten.

Flüge und Sicherheit von den Profis

Wer jetzt befürchtet, dass das alles sehr komplex ist und man eigenes Personal mit entsprechender Zusatzqualifikation einstellen muss, darf beruhigt sein: Alle Drohnen-Einsätze können durch qualifizierte Piloten von Bosch geflogen werden, die per standardisiertem Einsatzalarm informiert und aktiviert werden. Mit dem Alarm werden automatisch auch die Koordinaten übermittelt. Die Drohne mit der günstigsten Lage zum Zielort verbindet sich dann direkt mit dem Leitstand des Piloten, der diese sofort starten kann. So können sich die Einsatzteams vor Ort auf ihre Kernaufgaben konzentrieren, während Bosch die Luftbeobachtung übernimmt. Auch die Wartung der Drohnen erfolgt durch das bundesweite Service-Team von Bosch am jeweiligen Standort. Übliche Ausfallzeiten von bis zu einer Woche pro Fluggerät werden so vermieden. Und, nicht zu vergessen: Die SAIL III-Zertifizierung (Sicherheits- und Integritätslevel für Drohnenoperationen im Rahmen der EU-Regulierung) des Systems setzt hohe Sicherheitsmaßstäbe: So kann in vordefinierten Flugzonen geflogen werden, ohne Absperrungen zu errichten oder Unbeteiligte vorab informieren zu müssen. Selbst der Flug über bewohntem Gebiet kann mit dieser Zulassung genehmigt werden. Sicherheit ist also bei dem durchdachten Konzept nicht mehr nur noch eine Frage der schnellen Reaktion, sondern auch der Voraussicht.