Priorisierte BOS-Kommunikation erstmals realisiert
BOS-Daten-Funktechnik
Frequentis und Vodafone haben erstmals in Deutschland die priorisierte Übertragung sicherheitskritischer BOS-Kommunikation über ein öffentliches 4G/5G-Netz umgesetzt – ein Meilenstein für zukunftsfähige Breitbandlösungen im behördlichen Einsatzfunk. Präsentiert wurde die Innovation auf der Messe GPEC digital 2025.

Der derzeitige BOS-Digitalfunk wird künftig durch eine Breitbandkommunikation auf Basis der 4G-/5G-Mobilfunktechnologie abgelöst (Bild: Vodafone).
Frequentis hat als erstes Unternehmen in Deutschland die priorisierte Übertragung von sicherheitskritischer Einsatzkommunikation von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) in einem öffentlichen MCX-fähigen Mobilfunknetz verwirklicht. Die in Zusammenarbeit mit Vodafone entwickelte wegweisende technologische Innovation wurde erstmals im April auf der Fachmesse »GPEC digital 2025« (General Police Equipment Exhibition & Conference) in Leipzig präsentiert.
Der derzeitige BOS-Digitalfunk wird künftig durch eine Breitbandkommunikation auf Basis der 4G-/5G-Mobilfunktechnologie abgelöst. Um dieses Ziel rasch und kostengünstig zu erreichen, hat Frequentis das Konzept »Der smarte Weg« entwickelt, das die Nutzung der vorhandenen öffentlichen Mobilfunknetze beinhaltet. Um dabei die hohen sicherheits- und einsatzkritischen Anforderungen für die Kommunikation der BOS zu garantieren, ist die jetzt entwickelte Priorisierung eine wesentliche Voraussetzung. Die Bevorrechtigung der BOS in Mobilfunknetzen ist auf den SIM-Karten ihrer Smartphones hinterlegt, die Priorisierung erfolgt über eine gemeinsam implementierte, standardisierte 3GPP*-Schnittstelle von Frequentis und Vodafone. Die MCX-fähige Mobile App von Frequentis ermöglicht dabei die Verkehrstrennung zwischen priorisierter und nicht priorisierter Kommunikation.
Die BDBOS (Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) unterstützt dieses Forschungsprojekt im Rahmen der KoPa_45-Förderung des Bundesministeriums des Innern und für Heimat für wegweisende technologische Standards in der einsatzkritischen Breitbandkommunikation.
Über MCX
Mit der Einführung von LTE/4G, der 4. Mobilfunkgeneration, und mit der Veröffentlichung der Standarderweiterung »Mission Critical Services« können erstmalig 3GPP*-Standard-konforme »Einsatzkritische Dienste« (Sprache, Daten, Video + Management) durch Applikationshersteller entwickelt und in öffentliche, wie auch dedizierte 4G-/5G-Mobilfunknetze integriert werden. Die im 3GPP-Standard definierten Mission Critical Services (MCX) bilden die Grundlage für die Entwicklung und Einsatz von einsatzkritischen Diensten, die herstellerunabhängig und grenzübergreifend auf Basis von standardisierten 4G und 5G Netzwerken einsetzbar sind. Frequentis engagiert sich in der Entwicklung, Herstellung und Erbringung sämtlicher Dienstleistungen für einsatzkritische Dienste auf Basis der MCX-Services.
* 3GPP – (3rd Generation Partnership Project), internationale Vereinigung zur Standardisierung von Mobilfunksystemen.