Unterwegs mit dem 1A Wundmobil

Artikel vom 18. Oktober 2025
Sonderfahrzeuge

Zeit spielt in der Wundheilung eine entscheidende Rolle – doch manchmal braucht es mehr als Geduld. Das Wundmobil bringt professionelle Versorgung genau dorthin, wo sie dringend benötigt wird.

Das »WAS 900 Wundmobil« bringt medizinische Hilfe direkt zu den Patienten (Bild: WAS).

»Die Zeit heilt alle Wunden«, hat der französische Philosoph und Historiker Voltaire im 18. Jahrhundert gesagt, und wird seitdem im Zusammenhang mit Kummer aller Art immer wieder gerne zitiert. Doch trifft diese Aussage auch auf jede physische Wunde zu?

Fragt man Wundexperte Tobias Down, dann spielt Zeit tatsächlich eine wichtige Rolle, denn Wundheilung ist ein Prozess, und die Arbeit der körpereigenen Heilungsmechanismen kann lange dauern. Aus der Erfahrung als Fachgesundheits- und Krankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie mit der Zusatzqualifikation »Fachtherapeut Wunde ICW« weiß der Standortleiter des 1A Wundzentrums in Senden aber auch, dass es Wunden gibt, die ohne regelmäßige medizinische Versorgung im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich werden können.

Das bestens ausgestattete Fahrzeug wird zur Behandlung von Patienten mit komplexen oder chronischen Wunden eingesetzt.

Als Fachtherapeut für Wunden führt Tobias Down Wundversorgungen durch, überwacht den Heilungsprozess, berät Patientinnen und Patienten und deren Angehörige und arbeitet eng mit anderen medizinischen Fachkräften zusammen. In diesem Prozess sieht er seine Aufgabe auch darin, Mut zuzusprechen und die Lebensqualität seiner Patientinnen und Patienten so gut wie möglich zu verbessern. Zwischen 10 und 30 Minuten dauert eine Wundtherapieeinheit mit Säuberung, Behandlung und Verbandwechsel durchschnittlich. Das sind häufig wertvolle Minuten der Nähe und direkten Zusammenarbeit mit den Patientinnen und Patienten, bei denen auch immer wieder gute Gespräche entstehen, aus denen Tobias Down auch persönlich viel mitnimmt.

»Es ist anspruchsvoll, aber auch sehr erfüllend, direkt am Heilungsprozess von Menschen mitzuwirken. Wenn die Wundheilung sehr langwierig ist und den Alltag meiner Patientinnen und Patienten beeinflusst, versuche ich, ihnen mit meiner Arbeit die Hoffnung zurückzugeben. »Ich habe es oft genug erlebt, dass auch die hartnäckigsten Wunden heilen, wenn man geduldig bleibt und die richtige Behandlung mit dem Arzt bespricht und plant«, beschreibt Tobias Down seine Motivation.

Heilung, wo sie gebraucht wird

Um die richtige Behandlung durch speziell ausgebildetes medizinisches Personal auch in strukturschwachen Gegenden zu gewährleisten, hat Holger Münster, Geschäftsführer der 1A Wundzentrum GmbH, die Idee für ein Wundmobil entwickelt. Zunächst noch in Eigenregie, dann professionalisiert in Zusammenarbeit mit WAS, entstand aus dem Konzept ein einsatzfertiges Fahrzeug. Es folgten vier weitere Wundmobile, die jetzt rund um die 1A Wundzentren in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und dem Ruhrgebiet im Einsatz sind – und bald auch in Sachsen.

Dort fährt die Besatzung aus spezialisierten Pflegefachkräften, wie zum Beispiel Wundtherapeuten, Seniorenheime an. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass Ärzte und Fachärzte das Fahrzeug anmieten und wie einen Praxisraum nutzen können, um entweder direkt vor Ort zu behandeln oder telemedizinische Konsultationen durchzuführen. »Das Konzept des Wundmobils ist sehr flexibel und kann grundsätzlich auf andere Einsatzschwerpunkte und -orte übertragen werden. Die Grundidee besteht darin, medizinische Versorgung dorthin zu bringen, wo sie benötigt wird«, fasst Holger Münster zusammen.

»Die Selbstheilungskräfte des Körpers in Kombination mit professioneller Wundversorgung schreiben eine Art Geschichte der Hoffnung und des Sieges über die Herausforderungen des Lebens. Das ist eine Geschichte, die ich jedem gerne erzähle.« Tobias Down, Standortleiter des 1A Wundzentrums in Senden.

An Bord des Wundmobils

Bei der Konzeption und Umsetzung des Wundmobils führte der Erfahrungsaustausch zwischen Wundspezialisten und Sonderfahrzeugbau zum Erfolg: Das »WAS 900 Wundmobil« auf Basis eines Ford »Transit 2.0 l TDCi« beherbergt in seinem Kofferaufbau einen voll ausgestatteten Behandlungsraum. Hier werden Patientinnen und Patienten mit komplexen oder chronischen Wunden versorgt. Davon profitieren besonders Menschen, die Schwierigkeiten haben, eine medizinische Einrichtung aufzusuchen. Dazu gehören unter anderem ältere Menschen, Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder solche, die in entlegenen Gebieten leben oder in Heimen betreut werden.

Zur Ausstattung gehören entsprechend dem Einsatzzweck viele Verbandsmaterialien, Desinfektionsmittel sowie Instrumente zur Wundreinigung und -behandlung. Die Schränke und Schubladensysteme bieten nicht nur genügend Platz für eine systematische Ordnung, sondern erlauben auch eine bestmögliche Raumnutzung mit angemessenem Aktionsradius für die Behandlung. Mit an Bord können auch diagnostische Geräte wie Ultraschall- oder Doppler-Geräte zur Durchblutungsmessung transportiert werden. Ein barrierefreier Zugang sowie eine Patientenliege vervollständigen das Konzept. Besonderen Wert wurde bei der Planung darauf gelegt, dass die Grenze von 3,5 t Gesamtgewicht des Fahrzeugs nicht überschritten wird, damit jede angestellte Person es mit einem Führerschein der Klasse B fahren darf.

Blick in die Zukunft

Ist das Wundmobil die Antwort auf die Herausforderungen moderner Wundmedizin? Tobias Down ist zuversichtlich: »Wir sind jetzt besser in der Lage, auf die steigenden Anforderungen in unserem Fachgebiet zu reagieren. In Zukunft wird sicherlich auch die Integration neuer Technologien in das Wundmanagement weitere Chancen eröffnen. Wir arbeiten selbst zurzeit daran und implementieren die Televisite als Möglichkeit für das Wundmobil.« Der Faktor Zeit spielt eben auch bei der Entwicklung und Umsetzung guter Ideen eine Rolle.

»Die Selbstheilungskräfte des Körpers in Kombination mit professioneller Wundversorgung schreiben eine Art Geschichte der Hoffnung und des Sieges über die Herausforderungen des Lebens. Das ist eine Geschichte, die ich jedem gerne erzähle.«

 

 

 

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