L-Baureihe, neue Fahrerhäuser/CrewCab

Artikel vom 11. Juni 2020
Sonder-Einsatzfahrzeuge

Die Scania L-Baureihe für den innerstädtischen und stadtnahen Einsatz wird um weitere Fahrerhäuser ergänzt.

Die Scania L-Baureihe wurde speziell für den Verteilerverkehr und für andere Anwendungen konzipiert, die primär im städtischen Umfeld zum Einsatz kommen. Dieses urbane Umfeld ist geprägt von dichtem Verkehr und der Nutzung der Straßen durch zahlreiche unterschiedliche Verkehrsteilnehmer. Der Trend geht ganz klar zu Fahrerhäusern mit niedrigem Einstieg. Traditionell kamen diese hauptsächlich bei Abfallsammelfahrzeugen zum Einsatz, heute geht man aber von einer zunehmenden Zahl weiterer Anwendungen aus. Vor ungefähr zehn Jahren war die Kombination von Kipperaufbau und Fahrerhaus mit niedrigem Einstieg extrem ungewöhnlich. In vielen Großstädten wird dies jedoch bald zum Straßenbild gehören. Die Kompromisse hinsichtlich Bodenfreiheit und Böschungswinkeln werden bei hauptsächlichem Einsatz im Stadtverkehr durch die bessere Augenhöhe mit der Umgebung mehr als aufgewogen. Henrik Eng, Product Director, Urban, Scania Trucks erläutert, dass das Interesse hin zu Fahrzeugen mit niedrigem Einstieg groß ist, insbesondere durch das wachsende Interesse an nachhaltigen Lösungen, das auch von den Behörden vor Ort forciert wird. »Sie stellen berechtigte Anforderungen, dass Lkw modernisiert werden müssen, um in der Stadt betrieben werden zu dürfen«, sagt er. »Ein Kipper mit niedrigem Einstieg, unserem Scania City Fenster in der Beifahrertür und einem leisen Gasmotor, der mit Biogas betrieben wird, ist in London wesentlich lieber gesehen als herkömmliche Fahrzeuge. Tatsache ist, dass Zonen mit strengen Geräusch- und Abgasemissionsvorschriften und mit einer hohen Interaktion mit anderen Verkehrsteilnehmern herkömmliche Kipper in Anwendungen jenseits des städtischen Umfelds verdrängen.«

Es stehen Low-Entry-Fahrerhäuser sowie zwei Längenausführungen eines Mannschaftsfahrerhaus – die Scania Crew-Cub – für mehr Raum und optimierter Sicherheit zur Verfügung.

Die Fahrerhäuser der L-Baureihe sind stets 200 cm lang und mit drei verschiedenen Dachhöhen erhältlich: Flachdach, normales Dach und Highline. Wird ein Fahrgestell mit Kneeling-Funktion bestellt, die beim Betätigen der Feststellbremse automatisch aktiviert wird, reichen zwei Schritte zum Einsteigen. Der Fahrerhausboden befindet sich – je nach Reifenwahl – in etwa 80 cm Höhe. Neben ihrer geringen Höhe verfügt die Einstiegsstufe auch über eine komfortable Breite von 79 cm. Ohne Absenkung sind zwei Einstiegsstufen erforderlich. In diesem Fall befindet sich der Fahrerhausboden auf nur 93 cm Höhe. Die Höhe der Einstiegsstufen ist auf beiden Seiten des Fahrerhauses gleich.

Auf Basis eines modularen Baukastensystems ist die Scania CrewCub besonders flexibel und anpassungsfähig. Die komplett neuen Mannschaftsfahrerhäuser sind in zwei Längen und für bis zu neun Personen verfügbar.

Auch die Bewegungsfreiheit im Fahrerhaus ist gut. So kann dank eines Durchgangs vor dem Motortunnel die Seite gewechselt werden, ohne das Fahrerhaus zu verlassen. Auch in der L-Baureihe kommt der modernisierte 9-l-Motor von Scania zum Einsatz, der für Diesel in drei Leistungsstufen angeboten wird. Nächstes Jahr wird das Portfolio durch zwei Leistungsvarianten des OC09-Gasmotors ergänzt, der mit CNG und LNG betrieben werden kann. Alle Motoren können mit Scania Opticruise oder einem Allison Automatikgetriebe kombiniert werden. »Mit seiner etwas weicheren Linienführung und der geringeren Höhe kommt dieser Lkw im urbanen Umfeld sehr gut an«, sagt Eng. »Das hat nicht nur mit dem Aussehen zu tun, sondern auch damit, dass der Fahrer eher auf Augenhöhe mit den übrigen Verkehrsteilnehmern ist und leichter Augenkontakt aufnehmen kann. Zudem profitiert der Fahrer von der besseren Ergonomie – vor allem dann, wenn er häufig ein- und aussteigen muss.« Ein weiterer Vorteil der Scania L-Baureihe besteht in ihrer Bodenfreiheit: Bei normaler Spezifikation beträgt diese im Fahrmodus vorn immer noch circa 24 cm. Auch an die Aufbauhersteller wurde gedacht: Der Aufbau beginnt bereits schon 42 cm hinter der Vorderachse.

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