Koffer-KTW und E-Mobilität im Rettungswesen
Einsatzfahrzeuge
Mit dem Anschluss an die LUEG Gruppe und dem Umzug ihres Hauptstandorts hat die Wietmarscher Ambulanz- und Sonderfahrzeug GmbH (WAS) die besten Voraussetzungen geschaffen, sich wieder voll und ganz auf ihre größten Stärken zu konzentrieren: Flexible Fahrzeugkonzepte für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche sowie innovative Technik für mehr Nachhaltigkeit und Sicherheit im modernen Rettungswesen. So standen 2022 zukunftsweisende Koffer-Lösungen für Krankentransportwagen und serienreife E-Mobilität im Rettungswesen im Fokus von WAS.
Bei Rettungswagen setzen der Ambulanz- und Sonderfahrzeughersteller WAS und seine internationalen Kunden bereits seit Jahren vermehrt auf Fahrzeuge mit Leichtbaukoffer. Mit dem »WAS 500« Koffer-KTW profitiert jetzt auch der Krankentransport von den Vorteilen eines Basisfahrzeugs mit Kofferaufbau.
Mehr Platz im Patientenraum, weniger Gewicht, geringerer Treibstoffverbrauch und geringere Lebenszykluskosten – diese Faktoren beeinflussen die Kundenentscheidung weg vom Ausbau eines Kastenfahrzeugs, hin zum Basisfahrzeug mit Kofferaufbau. Eine Entscheidung mit Platz für Fortschritt, denn mit voranschreitender medizinisch-technischer Entwicklung steigen u.a. auch die Anforderungen an elektro-hydraulische Fahrtragensysteme. Das hat zur Folge, dass die technischen und qualitativen Maßgaben das Gewicht und die Abmessungen von motorisierten Tragensystemen verschiedener Anbieter erhöhen.
Hier hat der Leichtbaukoffer weitere Vorteile: Er hilft nicht nur dabei, Gewicht einzusparen, um das meist für KTW verlangte zulässige Gesamtgewicht von 3,5 t nicht zu überschreiten, sondern gewährleistet auch ein höheres Platzangebot im Behandlungsraum. Da hier keine Rundungen im Ausbaubereich berücksichtigt werden müssen, bleibt dabei sogar noch Stauraum für weitere Ausrüstung, etwa für den Einsatz als Notfall-KTW.
Leicht und komfortabel im Krankentransport: Der »WAS 500 Koffer-KTW«
»Für unsere Kunden ist ein möglichst geringes Gesamtgewicht des Krankentransportwagens oft ein Hauptargument, da sie erst wirklich flexibel agieren können, wenn das Fahrzeug mit einer Fahrerlaubnis der Klasse B geführt werden darf. Ein elektrohydraulisches Fahrtragensystem in Kombination mit einem elektrisch unterstützen Raupentragstuhl – diese Ausstattungs- und Gewichtsklasse wäre bei einem Kastenwagen nicht möglich gewesen«, bestätigt Andreas Plöger, Geschäftsführer der WAS.
Ein weiterer Vorteil, den viele Kunden bereits im Bereich der Rettungsfahrzeuge zur schätzen gelernt haben, ist die Tatsache, dass der Koffer nach Erreichen der Laufleistung des Basisfahrzeugs auf einem neuen weitergenutzt werden kann. Das mindert nicht nur die Lebenszykluskosten, sondern wirkt sich auch positiv auf die Öko-Bilanz aus. Viele kommunale und private Anbieter von Krankentransporten sehen sich auch hinsichtlich Umwelt und Co2-Ausstoß in der Verantwortung. Mit teilweise beachtlicher Flottengröße und vielen zurückgelegten Kilometern im Jahr, ist es ihnen wichtig, ihre Emissionen gering zu halten. Hier ist es wie bei den Lebenszykluskosten: Weniger Gewicht bedeutet weniger Spritverbrauch und somit auch weniger Emissionen. Leichtere Ausbauten haben einen direkten Effekt auf die Energie- und Umweltbilanz. Und wenn ein Kofferaufbau länger und flexibel genutzt werden kann, steigt auch seine Ökobilanz.
Serienreife E-Mobilität im Rettungswesen: Der »WAS 500 E-RTW«
Einen noch größeren Stellenwert nimmt das Thema Nachhaltigkeit im Bereich der E-Mobilität ein. Hier hat WAS bereits auf der RETTmobil 2018 mit der ersten Null-Emission-Ambulanz in der 5,5 t-Klasse ein Fahrzeugkonzept vorgestellt, das einzigartig im Rettungswesen war. 2022 kündigt das Unternehmen jetzt die Serienreife an. Dafür schickte WAS im Vorfeld einen Prototyp der E-Ambulanz auf Praxistour durch Deutschland und Europa. In insgesamt 20 Städten wurde der E-RTW mit Kofferaufbau unter Realbedingungen von Rettungsorganisationen und Einsatzkräften geprüft und das Feedback ausgewertet. Dabei wurden an 229 Einsatztagen 20.784 Kilometer bei 1235 Einsätzen gefahren. Das Ergebnis: Die Testerinnen und Tester fassten innerhalb kürzester Zeit Vertrauen in die neue Technologie und Ausfälle im Einsatzfall gab es nicht zu vermelden. Die leise und dynamische Fahrweise mit kraftvoller Beschleunigung und die gute Straßenlage fielen den Testpersonen besonders positiv auf.
Das Feedback aus den Testphasen ließ nicht nur erkennen, dass WAS mit E-Mobilität im Rettungswesen generell auf dem richtigen Weg ist, sondern gab auch wichtige Impulse für die Entwicklung zum Serienfahrzeug. Neben den Fahreigenschaften und der Reichweite konnte WAS auch hinsichtlich Sicherheit und Umweltschutz überzeugen. So wird mit LFP-Batterien (Lithium-Eisenphosphat-Batterien) brandhemmende Technologie eingesetzt und komplett auf Nickel und Kobalt verzichtet, da der Abbau diese seltenen Metalle berechtigterweise in der Kritik steht.
»Unser Fazit ist, dass dem Einsatz von E-Ambulanzen im urbanen Raum nichts mehr im Weg steht, sobald die vorhandene Infrastruktur entsprechend nachgebessert wurde. Die Akkuleistung ist zwar jetzt schon ausreichend, Lademöglichkeiten an allen Wartungs- und Parkplätzen würden aber das Vertrauen weiter stärken und den Einsatz von E-Mobilität noch flexibler machen«, fasst Andreas Plöger das Feedback zusammen.