Überblick von der Basis bis zum Plan

Artikel vom 12. Oktober 2022
Infektionsschutzmaterial

Angesichts der wachsenden Gefahr durch Infektionskrankheiten wie zum Beispiel Covid-19 und zunehmender Resistenzen von Erregern gegen Antibiotika wie zum Beispiel MRSA ist die Hygiene wichtiger denn je. Aber was verbirgt sich hinter dem Begriff Hygiene?

(Bild: orochemie GmbH + Co. KG)

(Bild: orochemie GmbH + Co. KG)

Bei der Hygiene handelt es sich einerseits um die Lehre von der Gesunderhaltung des Einzelnen und der Allgemeinheit und andererseits um die Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens sowie zur Vermeidung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten und Epidemien.

Um die Ziele der Hygiene umzusetzen, sind verschiedene Hygienemaßnahmen notwendig. Hygienemaßnahmen sind einzelne Methoden und Verfahren, die auf Erfahrung, Tradition oder wissenschaftlichen Untersuchungen beruhen. Ist eine Hygienemaßnahme als Verfahrensanweisung dokumentiert, gilt sie in dem jeweiligen Bereich als verbindliche Vorschrift.

Mit den Maßnahmen der Basishygiene wird bei der allgemeinen Versorgung von Patienten durch den Rettungsdienst einer Übertragung von Krankheitserregern vorgebeugt. Die Basishygienemaßnahmen gelten sowohl für das medizinische und betreuende Personal in Krankenhäusern als auch in anderen Gesundheitseinrichtungen sowie für das Personal in Gemeinschaftseinrichtungen. Gemäß den Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) gehören, unabhängig von der Branche, zur Basishygiene:

  • Händehygiene,
  • Flächenreinigung und -desinfektion,
  • Barrieremaßnahmen (erweiterte Schutzmaßnahmen zur Infektionsprävention bei übertragbaren Krankheiten; dazu zählt die persönliche Schutzausrüstung (PSA) wie zum Beispiel Einmalhandschuhe, Schutzkittel und Schürzen, Mund-Nasen-Schutz und Augenschutz,
  • Aufbereitung von Medizinprodukten,
  • Wäscheaufbereitung,
  • Umgang mit Geschirr,
  • Hygiene bei einzelnen medizinischen Maßnahmen,
  • Aufklärung und Schulung von Patienten und deren Besuchern,
  • Art der Unterbringung,
  • Abfallentsorgung,
  • baulich-funktionelle Gestaltung und apparative Ausstattung von Funktionseinheiten sowie
  • Anforderungen an dezentrale Desinfektionsmittel-Dosiergeräte.

Händehygiene mit besonderer Bedeutung

Weil die Desinfektion eine wirksame Prävention bei der Verhütung von Infektionen ist, werden die wichtigsten Basishygienemaßnahmen bei der Händehygiene und Flächendesinfektion aufgeführt.

Die Händehygiene spielt eine wichtige Rolle. Gemäß TRBA 250 dürfen bei Tätigkeiten, die eine hygienische Händedesinfektion erfordern, zum Beispiel keine

  • Schmuckstücke,
  • Ringe, einschließlich Eheringe,
  • Armbanduhren,
  • Piercings,
  • künstlichen Fingernägel sowie
  • sogenannte Freundschaftsbänder

an Händen und Unterarmen getragen werden. Fingernägel sind kurz und rund geschnitten zu tragen und sollen die Fingerkuppe nicht überragen. Die Hände sind bei entsprechender Indikation entweder zu reinigen und/oder zu desinfizieren.

Krankheitserreger werden auch über unbelebte Flächen übertragen. Vor allem Flächen, die sehr häufig mit den Händen berührt werden oder mit Schleimhäuten oder Körperflüssigkeiten in Kontakt kommen, bergen ein erhöhtes Infektionsrisiko. Von diesen Flächen können Keime weitergetragen werden. Patientenferne und patientennahe Flächen sind regelmäßig zu desinfizieren.

Wo sind die Hygienemaßnahmen eigentlich festzulegen? Die Antwort: in einem Hygieneplan als innerbetriebliche Verfahrensweisen zur Infektionshygiene. Ziel des Hygieneplans ist es, in infektionsgefährdeten bzw. hygienisch sensiblen Bereichen nosokomiale Infektionen zu verhüten und die Weiterverbreitung von Krankheitserregern, insbesondere solcher mit Resistenzen, zu vermeiden. Um sichere Arbeitsbedingungen zu gewährleisten, sind Reinigungs-, Desinfektions-, Sterilisations- sowie Ver- und Entsorgungsmaßnahmen erforderlich. Der Gesetzgeber schreibt in § 23 Infektionsschutzgesetz (IfSG) Hygienepläne für Rettungsdienste vor. Für die Gewährleistung eines hygienischen Arbeitsumfelds ist der Leiter der jeweiligen Rettungswache verantwortlich. Er kann allerdings einen Hygienebeauftragten anfordern, der die Erstellung des Hygieneplans übernimmt und ihn bei der Umsetzung von Infektionsschutzmaßnahmen unterstützt.

Der Hygieneplan für Rettungsdienste sollte u. a. folgende Inhalte haben:

  • Risikobewertung und Verantwortlichkeiten,
  • Standard- bzw. Basishygiene inklusive der erforderlichen Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen (u. a. dargestellt in Reinigungs- und Desinfektionsplänen mit den verwendeten Desinfektionsmitteln und Angaben zur Dosierung und Einwirkzeit),
  • Sondermaßnahmen bei speziellen Infektionskrankheiten,
  • Anweisungen zur erforderlichen persönlichen Schutzausrüstung,
  • Ausstattung der Rettungswache, Angaben zu Fahrzeugen, fixer Einrichtung, mobilen Geräten, Instrumenten und Verbrauchsmaterialien,
  • Anforderungen aufgrund gesetzlicher Vorgaben (zum Beispiel Infektionsschutzgesetz/IfSG), Biostoffverordnung/BioStoffV),
  • Impfungen für die Beschäftigten sowie
  • Vorschriften zur Entsorgung gebrauchter und kontaminierter Materialien.

Die Desinfektionspläne sind Bestandteil des Hygieneplans, ersetzen ihn aber nicht. Was beinhaltet der Desinfektionsplan überhaupt? Antwort: Was desinfizieren Sie? Womit desinfizieren Sie? Wie desinfizieren Sie? Wie oft desinfizieren Sie? Wer führt die Desinfektionsmaßnahmen durch?

(Bild: orochemie GmbH + Co. KG)

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Das Unternehmen orochemie bietet Desinfektions-, Reinigungs- und Hautschutzpläne sowie bebilderte Flyer und Checklisten für Hygienebegehungen an. Nutzer können angesichts behördlicher Begehungen somit auf zeitliche Flexibilität und absolute Unabhängigkeit setzen, wenn sie diese Aufgaben online erstellen. Auf der Internetseite Hygienesystem ist alles kostenlos für orochemie-Kunden. Weiterhin werden Online-Schulungen und -Hygienetests angeboten, damit die Mitarbeiter auf dem neuesten Stand der Hygiene und Desinfektion bleiben. Online-Schulungen mit Hygienetests und Schulungsnachweisen werden auf der Seite Hygienewissen für orochemie-Kunden kostenlos angeboten.

Die orochemie-Hygiene App ist ein mobiler Ratgeber, der immer und überall wichtige Informationen und Antworten auf alle Fragen rund um die Desinfektion und Reinigung bereithält – gratis erhältlich im App Store, bei Google Play oder direkt bei orochemie.

Die orochemie-Webinare indes bieten zahlreiche Themen zum Abruf an – zum Beispiel Hygieneschulungen für verschiedene Bereiche. Es wird lediglich ein PC, Smartphone oder Tablet sowie Internetzugang und Lautsprecher benötigt. Für orochemie-Kunde ist die Teilnahme kostenlos. Eine Anmeldung ist auf der Unternehmensseite möglich.

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